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Kleider erzählen Geschichten – Rokoko-Robe im Simeonstift

Author: Judy Smith
by Judy Smith
Posted: Sep 12, 2014
(Photo:www.kissyrobe.fr/robe-de-soiree-chic)

Sie war wohl etwa 1,62 Meter groß und stammte vermutlich aus Deutschland. Ihre modischen Vorbilder waren die Frauen vom Pariser Königshof und sie trug wahrscheinlich schon seit der frühesten Kindheit ein Korsett. All diese Dinge lassen sich an ihrem Kleid ablesen, auch wenn wir nicht genau wissen, wer die Trägerin war, erklärt Diplom Modedesigner Ralf Schmitt, als er das Kleid an seinem neuen Platz anbringt. Oft könne man an Änderungen im Kleid sogar sehen, ob die Trägerin zu- oder abgenommen habe. Damals kaufte man nicht einfach so neue Kleider, wenn die alten nicht mehr passten. Das wäre auch kaum möglich gewesen, denn die Stoffe für die aufwendigen Roben, die sich sowieso nur die Angehörigen der Oberschicht leisten konnten, wurden aus Paris importiert und die Herstellung eines Kleides dauerte oft ganze sechs Wochen.

Ralf Schmitt bringt das Kleid neben der Robe des Trierer Bürgermeisters Ludwig Karl Gottbill (ebenfalls 18. Jahrhundert) an, denn ein Kleid in diesem Stil könnte dessen Frau getragen haben. Eine Damenrobe aus dieser Zeit fehlte dem Stadtmuseum bis jetzt. Es ist eine "Robe à la Française", auch Contouche genannt, die sich besonders durch die von den Schultern herabfallenden vertikalen Falten auszeichnet, den sogenannten Watteaufalten. Auch wenn das Kleid durch den weiten Rock schwer wirkt, ist es tatsächlich ein leichtes Sommerkleid, das aber vor allem im Haus getragen wurde. Es besteht aus broschiertem, gestreiftem Seidentaft, einem sehr teuren Stoff, für den eine Dienstmagd zehn Jahre hätte arbeiten müssen. Ihr Haar hätte sie dazu hochgesteckt getragen, sodass ihr Nacken zu sehen wäre, der im Rokoko als besonders erotisch galt. Die Seidenschuhe mit dem leichten Absatz, die sie vermutlich getragen hätte, waren sicher unbequem: Zu jener Zeit machte man noch keinen Unterschied zwischen einem linken und einem rechten Schuh. Waschen konnten die Damen ihre Kleider auch nicht, sie waren nicht farbecht und wurden lediglich gelüftet. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Contouche von der "Robe à l’Anglaise" abgelöst und die charakteristischen Rückenfalten kamen aus der Mode.

Die Restaurierung des Kleides hat etwa sechs Tage gedauert. Nur zwei davon hat Ralf Schmitt mit dem Glätten und Restaurieren der Robe selbst zugebracht. Viel schwieriger sei der Bau der Büste gewesen, denn zum einen war die Körperform der Frauen damals eine Andere (z.B. durch das Tragen enger Korsetts) und zudem sei es weitaus komplizierter, den Körper zu einem Kleid zu rekonstruieren, als ein Kleidungsstück an einen Körper anzupassen. Das Rokoko-Kleid stammt aus einer privaten Sammlung und ist eines der wenigen Stücke seiner Zeit, die noch erhalten sind. Viele wurden an ärmere Verwandte weitergegeben und dann umgeändert und etliche haben den Krieg nicht heil überstanden. Tatsächlich sind viele Textilien nur erhalten, weil sie in einem Theaterfundus oder für Kostümfeiern aufbewahrt wurden.En savoir plus:www.kissyrobe.fr/robe-de-soiree-sexy

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