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Schloss-Besucher bestaunen historische Mode
Posted: Jun 13, 2016
NORDKIRCHEN Wie lebten die Menschen im 18. Jahrhundert? Bei einer Führung durchs das Nordkirchener Schloss können Besucher eine Ahnung davon bekommen - jedenfalls, was das Leben der Adeligen angeht. Am Samstag brachte eine Gruppe Hobby-Historiker die Vergangenheit noch ein Stückchen näher. Aufwendig gekleidet kamen sie ins Schloss. In authentischen Gewändern, die schon vor 300 Jahren en vogue gewesen wären.
Am Samstag schloss sich eine Gruppe vom Historischen Verein Nottuln in zeitgenössischen Gewändern der Führung von Dr. Janet Rogers-Bischof an. Auch sie selbst trug ein Kleid, das sich an der Mode des 18. Jahrhunderts orientiert.
Heidrun Benölken-Wenker gehörte zu der Gruppe aus vier Damen und zwei Herren an, die ihre Kleidung nach Maßgaben aus dem 18. und Anfang 19. Jahrhundert fertigten. Sie ist Schneidermeisterin und unterhält einen Nähkreis, der sich mit der Mode befasst. Möglichst originalgetreu sollte sie sein, was nicht einfach ist. „Stoffe und Muster aus der Zeit sind sehr schwer zu bekommen", erzählte sie. Dann wird auf ähnliche Materialien zurückgegriffen. „Wir sind nicht verkleidet, wir leben diese Epoche", betonte sie. Das bedeutet auch, dass es keine Haken und Knöpfe gibt. „Es wird nur geschnürt und gesteckt".
15 Meter Stoff, unzählige Arbeitsstunden
Insgesamt benötigte sie für ihr Kleid rund 15 Meter Stoff und ungezählte Arbeitsstunden. Und was trugen die Frauen damals unter ihrem Kleid? Auch hier gab Benölken-Wenker gerne Auskunft. Das Kleid besteht aus einem Oberstoff, dem Mantel, einem Rock und einem Zwischenstück. Das wird zwischen dem Dekolletee und dem Rock an den Oberstoff gesteckt. Darunter wird die Schnürbrust getragen, die mit 20 Ösen in Form gezogen wird. Den Rock trägt ein Reifrock, der zum Oval geformt ist. Die Mode verlangte ein flaches Vorder- und Hinterteil und auslandende Hüften. Unter allem wurde ein Leinenhemd getragen. Es ist an den Ärmeln und Ausschnittkanten mit Spitze verziert, die unter dem Oberkleid hervorschauen. Darin ging die adelige Dame am Abend zu Bett. „Es dauert etwa eine halbe Stunde, bis ich angezogen bin", erzählte Benölken-Wenker weiter. Und allein geht das schon gar nicht.
Mode aus dem 18. Jahrhundert auch für die Männer
Friedhelm Becker und seine beiden Mitstreiter sind militärisch interessiert und trugen Uniformen und einen Zivilanzug aus dem Preußen des 18. Jahrhunderts. Alle Anzüge sind maßgeschneidert und auch hier möglichst originalgetreu. Vom Handschuh über die Gamaschen bis über den Gürtel und den Säbel soll alles stimmen. „Das ist sehr schwer zu bekommen", meinte er. In ganz Deutschland sucht er nach Originalstoffen oder Abzeichen. Wenn es gar nicht anders geht, lasse er sich die Accessoires auch eigens anfertigten.
Interessiert bestaunten die Besucher aus Dortmund, Kiel, Berlin, Lünen und Kapstadt die Kostüme. Aber vor allem wurden die Erläuterungen und kleinen Anekdoten über das Schloss und seine Bewohner mit viel Interesse aufgenommen. Eine Besucherin aus Kiel war sehr begeistert von der Schlossführung und den kleinen Geschichten zu den Bildern der griechischen Mythologie. Zum Abschluss ging es auf die große Freitreppe, von der die Besucher einen guten Blick auf die Venusinsel und den Teich mit seiner Fontäne hatten. Rogers-Bischof erläuterte bildreich den Garten mit seinen fünf Kilometer langen Hecken, mit den farbigen Akzenten aus Marmorsplitt und Ziegelstein, den Zweck der Anlage und den Figuren.
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